LP / Hafenschlamm Records / 2012
lim. edition
Wahnsinn! Endlich am Start! Mit wunderschönem Beigleitheft!
Die Songs auf diese Schallplatte sind ein umwerfendes Beispiel für das, 
was ein Punk-Papst einmal als „fetzige schwäbische Moralschocker“ 
feierte und ein Pop-Papst als „neo-pietistische Protestlieder“ 
verhöhnte. Wer hat nun Recht? Eins jedenfalls ist klar: Die gut zwei 
Dutzend Leute, die an „Schallbladd“ beteiligt waren, wissen, was geht 
und was nicht. Griffig und spekulativ zugleich präsentieren sie uns 
einen bisher kaum bekannten Diskurs, der über Generationen hinweg gehegt
 und gepflegt wurde. Ob als krasser Schwank, ulkige Spuk- und 
Spaßgeschichte, erschütterndes Märchen oder befreiender Popsong – 
schwäbische Popkultur hat es immer schon verstanden, virtuos zwischen 
den Polen ‚gemütlich‘ und ‚ungemütlich‘ zu changieren. So auch hier! 
Fast 30 Jahre nach der semi-legendären Postpunk-Kompilation 
„Schwabesäkel International“ (1983) dokumentiert „Schallbladd“ heute den
 Status Quo. Und was für geniale Schnapsideen wahr geworden sind! Jeder 
Tic ein Treffer! Man sieht Masken wandern und hört fremde Zungen singen.
 Entsprechend dem Motto ‚Lokal lieben, global klingen‘ liefert 
„Schallbladd“ den Beweis, dass Folklore keine Falle sein muss. Wenn es 
mal hakt, helfen spektakuläre Sparwitze weiter. Das alles ist vor allem 
musikalisch eine Wonne. Twee Pop, Neue Musik, Yachtrock, Bossa Nova, 
Disco, Avantjazz oder Psychobeat – alles ist im Überfluss vorhanden. Der
 Imperativ ist ganz schlicht: „Embrace!“, „Enjoy!“, „Nastracka Now!“ Das
 geht jetzt durchaus auch an die Adresse der Hineingeschmeckten und 
anderer Novizen. „Schallbladd“ sollte für lange Zeit unser aller 
schönstes Plaisir sein. Aram Lintzel, Berlin/Stuttgart, Herbst 2009
“Brudal schdargg, auf dera schallbladd do send subbrbends druff,  
geiler heavysound,  ond aber au ebbas fier d weiber hods au drbei. 
Onds beschde isch: mer verschdåhd au amåle ebbas von deam was se 
sengadd.“ 
Georg Haas, (Haasenstall), Blaustein, Herbst 2009
I wedd grad drzuanåschdragga
Gerlinde Scheiffele, Oberdrackenstein, Herbst 2009
Aus Kender werrad Leit
Carl Benz, Zähringen, Frühjahr 1848
